SUMP.Akademie – Fachkräftemangel in der kommunalen Verwaltung

Am 7. Dezember 2023 lud das Fachzentrum Nachhaltige Mobilitätsplanung Hessen hessische Kommunen ins Weststadt-Studio Darmstadt zur SUMP-Akademie Fachkräftemangel ein.

Der Fachkräftemangel in der kommunalen Verwaltung ist ein Thema, mit denen sich viele Kommunen immer wieder auseinandersetzen müssen. Es stellt sich hierbei die Frage, welche Strategien hilfreich sein können, um geeignetes Personal zu akquirieren. Und muss vielleicht ein Umdenken in den Kommunen stattfinden? Die Veranstaltung stand daher unter dem Titel „Verkehrs- und Mobilitätsplanende – wo seid ihr?“ und wurde von Totinia Hörner moderiert.

Eine Einführung in das Thema wurde durch Prof.-Dr.-Ing. Volker Blees von der Hochschule RheinMain gegeben. Um mehr Erfahrungsaustausch zum wichtigen Thema zu generieren, fand zudem eine Podiumsdiskussion statt, in der diskutiert wurde, was die fehlenden Fachkräfte benötigen und ob dies in den Kommunen umsetzbar ist.

Interessante Vorträge und eine spannende Diskussionsrunde von Vertretern aus Wissenschaft, Kommunen, Fachkräften und angehenden Verkehrs- und Mobilitätsplanenden rundete die Veranstaltung ab.

Zusammenfassung

Die Veranstaltung zum Fachkräftemangel beinhaltete folgende Themenschwerpunkte. Dieser Text soll Ihnen einen kleinen Einblick vermitteln:

  • Vorstellung des Fachzentrum / HMWEVW und des SUMP´s.
  • Totinia Hörner gibt eine Einleitung in das Thema.
  • Dr.-Ing. Volker Blees berichtet über Statistiken und die aktuelle Lage.
  • Lisa Lauf berichtet über Ihre Erfahrungen als Quereinsteigerin zum Thema Fachkräftemangel.
  • Laura Badusche vom Fachzentrum stellt das Schulungskonzept vor.

Anke Bachem, Leiterin des Mobilitäts- und Tiefbauamtes der Stadt Darmstadt, gibt ein Statement ab:

Frau Bachem betont, dass politische Unterstützung notwendig ist, um etwas an der Situation des Fachkräftemangels zu ändern. Eine Finanzierung ist spontan schwierig, da der Haushalt vorher beschlossen wird. Es muss zwei Jahre im Voraus gedacht werden, wenn etwas umgesetzt werden soll. Die Möglichkeit einen Studiengang in Kooperation mit der Stadt Darmstadt zu absolvieren ist an der Frankfurt UAS möglich. Eine verzögerte und intransparente Rückmeldung auf die öffentlichen Bewerbungen führt oft zu Frustration der Bewerber. Die Internetseiten „Pegasus“ und „Green Jobs“ dienen als eine gute Vorbereitung bei der Jobsuche. Das Selbstmarketing der Kommune spielt auch eine Rolle, so können offene Stellen anspruchsvoller beschrieben werden. Ein Crashkurs für die Verwaltung erleichtert den Einstieg.

Lisa Lauf, Quereinsteigerin beim Hochtaunuskreis berichtet über ihre Erfahrungen:

Das Problem weshalb viele Bewerber bei der Jobsuche abspringen, sind komplizierte Bewerbungsverfahren. Z.B. steht bei der Stellenvergabe, dass die Stelle noch nicht gesichert ist und somit bekommt der Bewerber nicht klar mitgeteilt, ob dies eine Absage ist und wie lang er noch warten muss. Oftmals sind auch Befristungen der Grund, weshalb eine Stelle unattraktiv erscheinen kann. Oftmals gibt es ein Jahr als Befristung mit einer Weiterbeschäftigung in Aussicht. Wenn der Bewerber eingestellt wurde, ist oftmals die Einarbeitung, Ansprechpartner oder ein fehlendes Organigramm der Grund, weshalb ein Einstieg erschwert werden kann. Werkstudenten gibt es nicht in den Kommunen. Um eine Entlastung durch Praktikanten zu schaffen, wäre eine Maßnahme die Praktikantenstellen zu vergüten, da somit mehr Studierende erreicht werden könnten.

Erkenntnisse der Fish-Bowl Methode:

Die Plattform „Plane deine Stadt“ aus NRW ist da, um Aufmerksamkeit zu erregen. Um die zukünftigen Fachkräfte zu erreichen, sollte auch in Schulen gegangen werden. Beim Berufsinformationszentrum müssen Infos auf dem laufenden Stand sein, um gut beraten zu können. Oft ist es nicht schwer eine Stelle zu finden, die Herausforderungen wie z.B. ein eigener Pkw sowie die Konditionen sind nicht attraktiv genug. Eine bessere Zusammenarbeit von Kommunen und Hochschulen ist gefragt. Eine Möglichkeit junge Menschen zu überzeugen kann das Stadt Parlament oder Gemeinde Parlament sein. Ein Leitfaden sowie Konzept für Praktika bei Kommunen ist eine Maßnahme. Eine weitere Möglichkeit wäre das Angebot durch FSJ-Stellen, so bekommen die Teilnehmer auch Taschengeld. Marketing ist entscheidend, ein Tag der offenen Tür ist eine Option. Eine gute Zusammenarbeit der Abteilungen und der Personalstelle ist wichtig für gute Stellenausschreibungen.

Kern-Elemente zur Meisterung des Fachkräftemangels:

  1. Strategische Planung ist essenziell, um eine langfristige Finanzierung der Stellen zu sichern.
  2. Selbstmarketing der Kommune ist ein wichtiges Element, um sich als attraktiver Arbeitsort darzustellen, z. B. durch Tag der offenen Tür oder Europäische Mobilitätswoche.
  3. Schüler, Berufsinformationszentrum und Gemeinde Parlament sollen mit den neusten Informationen versorgt werden, die Vorteile für so eine Beschäftigung attraktiv darzustellen.
  4. Duale Studiengang Kooperation mit einer Hochschule kann Kandidaten sichern.
  5. Werkstudenten Programmen können hilfreich sein. Genau wie die vergütete Praktikantenstelle oder FSJ-Stellen.
  6. Bessere Betriebliche Mobilität wie ein Job Ticket können die Stellen attraktiver machen.
  7. Schnelle und transparente Kommunikation im Bewerbungsprozess.
  8. Engere Zusammenarbeit der Abteilungen und der Personalstelle.
  9. Ein Crashkurs für die Verwaltung erleichtert den Einstieg. Genau wie die zielgerichtete Einarbeitung und vertrauensvolle Ansprechpartner.

Vorträge

PDF | Präsentation von Lisa Lauf, Hochtaunuskreis

PDF | Präsentation von Prof. Dr. Volker Blees, Hochschule RheinMain

PDF | Präsentation von Laura Badusche, Fachzentrum Nachhaltige Mobilitätsplanung Hessen

Videos

Präsentation von Laura Badusche, Fachzentrum Nachhaltige Mobilitätsplanung Hessen

Präsentation von Lisa Lauf, Hochtaunuskreis

Präsentation von Prof. Dr. Volker Blees, Hochschule RheinMain

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Kontakt

Sarah Coordes
Sarah Coordes
Projektmanagerin Nachhaltige Mobilitätsplanung