2. SUMP-Netzwerktreffen

Am 26. Juni 2024 fand das 2. SUMP-Netzwerktreffen im DOM HOTEL Limburg statt. Das Veranstaltungsformat des Fachzentrums bietet hessischen Kreisen, Städten und Gemeinden die Möglichkeit, sich über aktuelle Themen, Herausforderungen und Chancen einer nachhaltigen und integrierten Mobilitätsplanung auszutauschen. Im Fokus des Netzwerktreffens standen diesmal die Themen Monitoring und Evaluation sowie Vorstudien.

Monitoring und Evaluation

Im ersten Abschnitt des Netzwerktreffens ging es um das SUMP-Planungsprinzip Monitoring und Evaluation. Dieses Prinzip bezieht sich auf systematische Prozesse, die verwendet werden, um die Umsetzung und den Erfolg von nachhaltigen, integrierten Mobilitätsplänen zu bewerten und zu überwachen. Doch was versteht man eigentlich unter den Begriffen Monitoring und Evaluation? Diese Frage beantwortete Richard Hartl von der Technischen Universität Dresden in seinem Impulsvortrag. Er definierte die beiden Begriffe wie folgt:

  • Monitoring = Erhebung, Speicherung und Zusammenstellung von Daten auf eine systematische Weise (z. B. für spezifische Indikatoren)
  • Evaluation (synonym mit „Evaluierung“) = Bewertung der gesammelten Daten auf systematische Weise im Hinblick auf Ziele und Ursachen

Um Evaluation und Monitoring durchführen zu können, benötigen Kommunen für die Initiierung 6 bis 12 aussagekräftige Kernziele und –Indikatoren. Die Menge an Indikatoren ist zwangsläufig abhängig von lokalen Problemlagen, Ressourcen und Schwerpunkten.

Praxisnahe Einblicke lieferten die Städte Mörfelden-Walldorf und Dresden mit ihren Erfahrungsberichten: Carolin Ingenfeld aus Mörfelden-Walldorf erläuterte, wie sich die Stadt, welche sich am Anfang eines SUMP-Zyklus befindet, dem Thema Monitoring und Evaluation genähert hat. Sie beschrieb, dass die Auswahl der Indikatoren nicht trivial sei und Daten nur mit einem hohen wirtschaftlichen Aufwand erhoben werden können. Aufgrund dessen sei es für Mörfelden-Walldorf wichtig, die Indikatoren so zu wählen, dass sich diese auch ohne Förderung niederschwellig erheben lassen können. Im Anschluss berichtete Dr. Kerstin Burggraf von Erfahrungen der Landeshauptstadt Dresden mit der Evaluation des VEP 2025plus. Aktuell wird dort in der zweiten Evaluierungsphase die Umsetzung des nachhaltigen Mobilitätsplans kontrolliert. Unter anderem wurden alle Stadtbeschlüsse mit VEP-Relevanz qualitativ analysiert, um eine Übereinstimmung der zuvor definierten Ziele zu prüfen. Dresden ist Vorreiter bei Monitoring- und Evaluationsprozessen.

Zum Abschluss des ersten Abschnittes diskutierten die Teilnehmenden zusammen mit den Vortragenden im Rahmen einer Fishbowl über das Thema Monitoring und Evaluation. Angesprochen wurde u.a. eine notwendige Fehlerkultur, die es erlaubt, weniger gelungene Maßnahmen zu analysieren und neu auszurichten, um Verbesserungen zu erzielen.

Vorstudien

Im zweiten Abschnitt lag der Fokus auf Vorstudien und -analysen für die Aufstellung eines nachhaltigen, integrierten Mobilitätsplans. Vorstudien können beispielsweise eine Status-Quo-Analyse, eine Bedarfsanalyse oder die Aufarbeitung von bestehenden Plänen und Planungen sein.

Nach einer kurzen Einleitung in das Thema von Jan Stübner aus dem Fachzentrum, stellte Stefan Burger aus dem Referat V.3. Nahmobilität des HMWVW die vom Land Hessen geförderten Nahmobilitätschecks vor. Diese sind eine Analyse des Rad- und Fußverkehrs in den Kommunen und können auch in Eigenregie durchgeführt werden. Mit dem Check kann eine strategische Verankerung zu übergeordneten Planwerken wie einem SUMP gelingen.

Marco Pastorini berichtete im Anschluss von den Erfahrungen der Stadt Offenburg bei ihrer Stärken-Mängel-Analyse im Rahmen der Aufstellung des Klimamobilitätsplans. Im Zuge der Bestandsanalyse analysierte die Stadt bestehende Konzepte, vorhandene Daten und Anregungen aus verscheiden Beteiligungsformaten. Herr Pastorini hob die Notwendigkeit einer ausführlichen Bestandsanalyse und einer aktuellen Datengrundlage für die Entwicklung von wirkungsvollen Maßnahmen hervor.

Das 3. SUMP-Netzwerktreffen findet am 13. Februar 2025 im HOLM in Frankfurt statt. Zu Gast wird u.a. die Staatssekretärin Frau Messari-Becker (HMWVW) sein. Wir freuen uns auf Ihre Ideen für die Diskussionen vor Ort und Ihre zahlreiche Teilnahme. Sollten Sie Themenvorschläge für zukünftige SUMP-Netzwerktreffen haben, dann senden Sie uns diese gerne per Mail an mobilitaet@htai.de zu.

Möchten Sie dem SUMP-Netzwerk beitreten, um Zugang zu den Präsentationen zu erhalten? Dann registrieren Sie sich hier: SUMP.Netzwerktreffen Hessen | NaKoMo. Die Anmeldung und Mitgliedschaft sind für Sie kostenlos.

Liebe Grüße
Ihr Fachzentrum

Galerie

Fotografin: Sandra Bardt

Kontakt

Alexander Haertel
Projektmanager Nachhaltige Mobilitätsplanung
Jan Stübner
Jan Stübner
Co-Leiter