Rückschau 2025
Neun Highlights aus dem Mobilitätsjahr 2025
Im vergangenen Jahr war das Fachzentrum-Team auf zahlreichen Veranstaltungen vertreten, um sich über aktuelle Entwicklungen, Trends und Innovationen im Bereich der Mobilität zu informieren und auszutauschen. Insgesamt nahmen wir an neun externen Formaten teil – von Fachkonferenzen über Messen bis hin zu Netzwerktreffen. Diese Rückschau gibt einen Überblick über die wichtigsten Erkenntnisse, Kontakte und Impulse, die wir aus den Veranstaltungen mitgenommen haben.
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Zwei Tage voller spannender Vorträge, wertvoller Diskussionen und inspirierender Impulse zum kommunalen Mobilitätsmanagement: Die DECOMM fand am 20. und 21. Februar 2025 in Ludwigshafen und Mannheim unter dem Motto „Menschen für die Mobilitätswende gewinnen – Kommunikation als Schlüssel“ statt. Die Veranstaltung zeigte eindrucksvoll, wie entscheidend Kommunikation und Beteiligung für eine zukunftsfähige Mobilität sind.
Besonders deutlich wurde, dass erfolgreiche Mobilitätswendeprojekte nur dann gelingen, wenn sie die Menschen vor Ort aktiv einbeziehen und ihre Perspektiven ernst nehmen.
Neben Fachvorträgen zu innovativen Ansätzen im Mobilitätsmanagement bot die Konferenz zahlreiche Gelegenheiten zum Austausch zwischen Kommunen, Forschung und Praxis.

Bild: Gruppenbild der Personen, die bei der DECOMM mitgewirkt haben.
Der 9. Hessische Nahmobilitätskongress fand am 20. März 2025 im House of Logistics and Mobility (HOLM) in Frankfurt statt. Unter dem Motto „Nahmobilität – sozial, nachhaltig, wirtschaftlich“ lud die Arbeitsgemeinschaft Nahmobilität Hessen (AGNH) zu spannenden Vorträgen und intensiven Diskussionen rund um die Zukunft der Nahmobilität ein.
Die Staatssekretärin für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum – Ines Fröhlich – stellte die aktuellen Entwicklungen im Fuß- und Radverkehr vor. Einen besonderen Fokus erhielt dabei der Fuß- und Radverkehr in den ländlichen Räumen und wurde anhand von konkreten Beispielen aus der Praxis dargestellt. Gemeinsam mit dem Landrat des Mühlenkreises Minden-Lübbecke, Ali Doğan, der Staatssekretärin Ines Fröhlich und den Teilnehmenden wurden die Herausforderungen und Chancen besonders in kleineren Kommunen diskutiert.
Ein Praxisbeispiel aus dem Kreis Minden-Lübbecke (NRW) zeigte eindrucksvoll, wie Nahmobilität über Kreisgrenzen hinweg geplant und umgesetzt werden kann.
Der Informationsstand des Fachzentrums war durchgehend gut besucht – zahlreiche Mitarbeitende aus Kommunen und Landkreisen nutzten die Gelegenheit, sich über die Erstellung und Umsetzung nachhaltiger, integrierter Mobilitätspläne auszutauschen.

Bild: David Stoitner am Informationsstand des Fachzentrums Nachhaltige Mobilitätsplanung Hessen.
Die 25. BUVKO (Bundesweiter Umwelt- und Verkehrskongress) fand vom 28. bis 30. März 2025 unter dem Motto „Gemeinsam cool bleiben – Auf dem Weg zum urbanen Wohlfühlklima“ in der Messe Karlsruhe statt. Die Fachkonferenz beleuchtete mehrere zentrale Themen, wie Mobilitätskonzepte in Landkreisen, Beteiligungsformate in der kommunalen Mobilitätsplanung und den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in Mobilitätsprojekten.

Bild: Der Eingangsbereich der 25. BUVKO.
Am 14. Mai 2025 fand der MOBILOTSIN-Fachkongress für nachhaltige Mobilität im Werkhof in Hannover statt. Unter dem Motto „Wissen teilen, Zukunft gestalten“ trafen sich Fachleute, Kommunen, Unternehmen und Interessierte, um zukunftsfähige Lösungen für die Mobilität von morgen zu diskutieren. Der Kongress bot einen spannenden Tag voller Vorträge, Workshops und intensiver Diskussionen zu den wichtigsten Themen der nachhaltigen Mobilität. Besonders hervorgehoben wurden innovative Ansätze und Konzepte für den Fuß- und Radverkehr, den ÖPNV der Zukunft sowie die Integration neuer Technologien in bestehende Verkehrssysteme.
Networking und der Austausch von Best Practices standen ebenso im Fokus wie die Erarbeitung konkreter Maßnahmen für eine nachhaltigere Mobilität in Niedersachsen. Die Teilnehmer hatten die Gelegenheit, sich mit Fachleuten aus Kommunen und Unternehmen über aktuelle Herausforderungen und Lösungen auszutauschen.
Ein weiteres Highlight war der Fußverkehrs-Check mit dem Schwerpunkt auf Barrierefreiheit, bei dem die Teilnehmer praktische Einblicke in die Herausforderungen der barrierefreien Stadtplanung erhielten.
Am 4. Juni 2025 fand in Brüssel die Veranstaltung „SUMP made in THE LÄND – Wie europäische Regionen die kommunale Verkehrswende unterstützen“ statt. Das Event wurde vom Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg organisiert und bot eine hervorragende Gelegenheit, praxisorientierte Beispiele und Erfahrungen zur kommunalen Verkehrswende auszutauschen. Ein besonders beeindruckendes Beispiel für überregionale Kooperationen war der Gemeindeverband Mittleres Schussental. Der Verband, bestehend aus fünf Kommunen, sowohl großen als auch kleinen, hat vor vielen Jahren gemeinsame Landesnutzungspläne erstellt. Diese langfristige Zusammenarbeit konnte nun erfolgreich auf die Mobilitätsplanung übertragen werden. Der Dialog zwischen den Kommunen und den politischen Akteuren verlief äußerst produktiv, mit dem klaren Ziel, die Mobilität nachhaltig zu verändern.
Schlüsselthemen der Diskussion waren kollaborative Ansätze für eine nachhaltige Verkehrswende, zum einen die Frage, „Was braucht ihr, damit eure Einwohner ihre Autos zu Hause lassen?“. Die Kommunen diskutierten Maßnahmen, die den Verkehr im ländlichen Raum nachhaltiger gestalten könnten. Zum anderen standen gemeindeübergreifende Lösungen im Fokus. Ein herausragendes Beispiel war die geplante Fahrradwegeverbindung zwischen den Kommunen, die zur Förderung des Radverkehrs beiträgt und den interkommunalen Austausch stärkt.
Der Austausch auf der Veranstaltung zeigte, wie wichtig es ist, überregionale Kooperationen zu fördern, um die Mobilitätswende auf kommunaler Ebene voranzutreiben. Auch in Hessen wollen wir solche Initiativen unterstützen, um die kommunale Verkehrswende effizient und nachhaltig zu gestalten. Die Kooperationen in „THE LÄND“ dienen als Inspiration und Modell für weitere Projekte in anderen Regionen.
Vom 25. bis 29. Juni 2025 war das Fachzentrum-Team auf der Eurobike, der weltweit führenden Plattform für die Fahrrad- und Ecomobility-Branche auf dem Gelände der Messe Frankfurt präsent und nutzte die Plattform für die Netzwerkpflege und den inhaltlichen Austausch. Die Trends gehen in Richtung mehr Nachhaltigkeit, technologische Vernetzung und eine stärkere Integration von Fahrrädern, E-Bikes und E-Lastenfahrrädern in die ländliche und urbane Mobilität, auch durch den entsprechenden Ausbau der Fahrradinfrastruktur und der Etablierung von Sharing-Verleihsystemen.
Vom 07.-08. Juli 2025 fand in Ankara die Abschlusskonferenz des SUMP Türkiye Projekts statt. Das Projekt wird von der Europäischen Union und der Republik Türkei kofinanziert und unterstützt türkische Städte bei der Entwicklung nachhaltiger urbaner Mobilitätspläne (SUMP). Weitere Informationen sind auf der Projektwebseite zu finden: www.skupturkiye.org.tr/en.
Während der Konferenz wurden zahlreiche Best-Practice-Beispiele aus der Europäischen Union vorgestellt. Sie zeigten eindrucksvoll, wie Prozesse der nachhaltigen Mobilitätsplanung auf lokaler und regionaler Ebene erfolgreich umgesetzt und begleitet werden können.
Auch das Fachzentrum war vor Ort vertreten. In unserer Präsentation stellten wir vor, wie wir im Auftrag des Landes Hessen Kommunen bei der integrierten Mobilitätsplanung unterstützen – durch Informationsangebote, Vernetzungsmöglichkeiten und individuelle Beratung.
Ein zentrales Ergebnis des SUMP Türkiye Projekts ist die Übersetzung mehrerer europäischer SUMP-Leitlinien ins Türkische sowie die Entwicklung eigener nationaler Leitlinien. Dies zeigt, wie wichtig es ist, allgemeines Fachwissen und europäische Erfahrungen an lokale Gegebenheiten anzupassen.
Nach demselben Prinzip arbeiten auch wir aktuell daran, Workshops und Handreichungen für Hessen zu entwickeln – beispielsweise zu den Themen Einbindung der Wirtschaft und Parkraummanagement. Unser Ziel ist es, die übergeordneten Prinzipien nachhaltiger Mobilitätsplanung in praxisnahe Unterstützung für hessische Kommunen zu übersetzen.
Wie können Verkehrsdaten dazu beitragen, Mobilität sicherer, inklusiver und effizienter zu gestalten? Diese Frage stand im Zentrum des 23. Hessischen Mobilitätskongresses in Bad Homburg am 25. September 2025.
Der Hessische Wirtschafts- und Verkehrsminister Kaweh Mansoori hob in seiner Rede die gesellschaftliche Bedeutung von Mobilität hervor:
„Mobilität ist ein Grundpfeiler unserer persönlichen Freiheit – als Weg zur Arbeit, zur Schule, zur Freizeit oder zum Ehrenamt. Sie bedeutet Teilhabe.“
Ein wesentlicher Baustein für eine zukunftsfähige Mobilität ist die Digitalisierung. Kommunale und regionale Daten gewinnen zunehmend an Bedeutung, um Verkehrsströme effizient zu steuern und nachhaltige Mobilitätsangebote bedarfsgerecht zu gestalten.
Städte wie Kassel nutzen bereits heute kommunale Daten für vernetztes Fahren und Echtzeit-Verkehrssteuerung. Zugleich wurde ein deutlicher Appell an alle Kommunen gerichtet, ihre Mobilitätsdaten in der Mobilithek zu teilen, um so Synergien in der Mobilitätsplanung zu schaffen und den Wissenstransfer zu fördern.
Mit dem neuen Arbeitsstellen-Management-System (AMS) bietet Hessen Mobil – Straßen- und Verkehrsmanagement den Kommunen ein kostenfreies digitales Werkzeug, das eine effizientere Planung und Koordination von Bauprojekten ermöglicht. Das System unterstützt damit eine staufreie, transparente und datengestützte Verkehrsorganisation.
Ein besonderer Fokus des Kongresses lag auf der Nutzung von Daten zur Förderung von Inklusion und Gleichstellung. Daten können helfen, Barrieren zu identifizieren und abzubauen – sowohl im Hinblick auf Behinderung als auch auf Geschlechterunterschiede. In einer Podiumsdiskussion mit Raul Krauthausen, Dr.-Ing. Ines Kawgan-Kagan und Lina Mosshammer wurde deutlich, wie digitale Lösungen dazu beitragen können, Mobilität für alle zugänglich zu machen.
Die Diskussionen des 23. Hessischen Mobilitätskongresses verdeutlichten, dass digitale Daten die Grundlage für eine nachhaltige, inklusive und zukunftsfähige Mobilitätsplanung bilden. Durch die intelligente Nutzung und gemeinsame Bereitstellung von Mobilitätsdaten kann Hessen die Transformation hin zu einem modernen, vernetzten und barrierefreien Verkehrssystem aktiv gestalten.

Bild: Blick auf die Bühne bei dem Hessischen Mobilitätskongress.
7. NaKoMo-Jahreskonferenz
Wie kann Digitalisierung Mobilität smarter, inklusiver und nachhaltiger machen? Diese Frage stand im Mittelpunkt der 7. NaKoMo-Jahreskonferenz vom 07.-08. Oktober 2025 in Berlin. Unter dem Motto „digital. kommunal. vernetzt. – Intelligente Mobilität für Stadt und Land“ diskutierten wir in Berlin gemeinsam mit Kommunen, Fachverbänden und Projektakteuren, wie Digitalisierung mehr Teilhabe ermöglichen und Lücken im Mobilitätsangebot geschlossen werden können.
Unsere Learnings aus der Konferenz
Veränderungsbereitschaft und Vertrauen vor Bürokratie: Kommunen wissen am besten, wo Fördermittel wirksam eingesetzt werden können. Eine einfache, praxisorientierte Mittelvergabe stärkt ihre Innovationskraft – Vertrauen und Handlungsspielraum sind hierfür entscheidend.
Vernetzung statt Insellösungen: Digitalisierung ist kein Selbstzweck. Erst durch verknüpfte, interoperable Systeme entstehen echte Mehrwerte – von flächendeckenden Rufbus-Angeboten bis hin zu integrierten Mobilitätsplattformen.
Bedeutung für den SUMP-Prozess: Die Erkenntnisse der Konferenz zeigen, wie digitale Werkzeuge und vernetzte Systeme den SUMP-Prozess (Sustainable Urban Mobility Planning) effizienter und bürgernäher gestalten können. Datenbasierte Planung, flexible Verkehrsangebote und intermodale Vernetzung tragen dazu bei, dass nachhaltige und integrierte Mobilitätsstrategien wirksam umgesetzt werden.
Fazit und Ausblick
Fazit
Die Teilnahme an den neun Veranstaltungen hat gezeigt, wie dynamisch sich der Mobilitätssektor derzeit entwickelt – von technologischen Innovationen über neue Geschäftsmodelle bis hin zu politischen Rahmenbedingungen. Besonders deutlich wurde z. B. der wachsende Stellenwert nachhaltiger Verkehrslösungen, die Bedeutung von Kooperationen zwischen Akteuren, der Einfluss der Digitalisierung.
Die gewonnenen Kontakte und Impulse werden wir in unsere laufenden Projekte einfließen lassen und in zukünftigen Initiativen weiter vertiefen.
Ausblick
Auch im kommenden Jahr planen wir die Teilnahme an zentralen Branchenevents, um weiterhin Impulse für eine zukunftsfähige Mobilität zu gewinnen und unsere Expertise in aktuelle Diskurse einzubringen.


